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TIERHEILPRAXIS KRÄUTNER
Presse

Quelle: NordLive Ausgabe Juni 2011

 


 

   Ausschnitt Marktplatz Osnabrück (Artikel von Jens Lintel)

Sogar Blutegel als Gesundheitshelfer: Tierheilkunde mal ganz anders

copyright 2006 Jens Lintel

 

 

Doris Kräutner

(jel) Osnabrück, 6. November 2006 / Wenn Bello oder Miez zum Doktor müssen, ist in der Tierheilpraxis von Dr. Stella Schulte und Doris Kräutner im Osnabrücker Stadtteil Sutthausen alles ganz anders: Die Veterinärmedizinerin Dr. Stella Schulte und ihre neue Partnerin, die Tierheilpraktikerin Doris Kräutner, setzen, wie die Fachrichtung der gebürtigen Osnabrückerin bereits erahnen lässt, auf natürliche oder auch alternative Heilverfahren für Vierbeiner. Statt mit klassischen Medikamenten kurieren sie Krankheiten auf einem ganzheitlichen Weg, auf dem es das Ziel ist, körpereigene Heilkräfte für die Gesundung der Tiere zu mobilisieren. Um dies zu erreichen, verwenden Dr. vet. med. (hr) Stella Schulte und Doris Kräutner, die ebenfalls ein komplettes Studium der Tiermedizin absolviert , jedoch das 3. Staatsexamen noch nicht abgeschlossen hat, je nach Befund etwa Kräutermixturen, homöopathische Mittel und Akupunkt-Massagen. Selbst Bioresonanz-Therapien werden durchgeführt und sogar Blutegel stehen bei ihnen als fleißige Helfer in Diensten der Tiergesundheit.

An die kleinen Glibbertiere aus der Klasse der Gürtelwürmer haben viele aus ihrer Kindheit keine allzu guten Erinnerungen - aber gerade ihr medizinischer Nutzen ist wissenschaftlich gut dokumentiert. Blutegel werden in der Humanmedizin seit Jahrhunderten eingesetzt, sie sondern u.a. Blutgerinnungshemmer wie Heparin ab. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Behandlungen mit ihnen derart beliebt, dass die Bestände in Europa nach wie vor stark verringert sind und Blutegel mittlerweile nur noch in wenigen Gebieten in ihrer natürlichen Umgebung vorkommen. In Deutschland und der Schweiz stehen die Tiere sogar unter Naturschutz.

Bekannte medizinische Anwendungsgebiete von Blutegeln bei Menschen sind Gerinnsel und Blutergüsse, aber auch Venenentzündungen, Rheuma, Arthrosen, Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen, Menstruationsbeschwerden und Ohrgeräusche. Zuletzt hat ein Forscherteam der Uni Duisburg-Essen belegt, dass von Blutegeln bei Arthritis im Daumenrücken eine bessere schmerzlindernde Wirkung als von herkömmlichen Schmerzmitteln ausgeht. Die Untersuchung wurde im Mai 2006 im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht. E
benso überzeugende Resultate liegen bereits seit 1998 bei Gelenkentzündungen in Knien vor.

 

 
Doris Kräutner, die in der Gemeinschaftspraxis die Blutegel-Fachfrau ist, behandelt mit den bis zu 15 cm langen Saugern Hunde, Pferde und alle Tiere die mehr als sieben Kilo wiegen. Sie setzt Blutegel vor allem bei Gelenkproblemen ein. Etwa bei Hunden, die durch Arthrosen, also funktionsbehindernde Gelenkveränderungen, chronische Schmerzen leiden. "In solchen Fällen werden nicht selten Schmerzmittel in hohen Dosierungen verschrieben", berichtet Doris Kräutner, nach deren Angaben die Blutegel viel besser und vor allem ohne schädliche Nebenwirkungen helfen könnten. "Die Blutegel sondern durch ihren Speichel (...) Inhaltsstoffe ab, die unter anderem schmerzlindernd wirken. Außerdem regen sie das Immunsystem und den Stoffwechsel an", sagt Doris Kräutner. Sie behandelt mit den Egeln auch die Hufrehe, eine Entzündung der Huflederhaut bei Pferden. " Der Speichel wirkt stark blutverdünnend und entzündungshemmend, wodurch eine schnelle Heilung des entzündeten Hufes eingeleitet wird. Auch bei Hunden mit Rückenproblemen kann eine Behandlung mit Blutegeln helfen. Die Tiere werden entlang der Wirbelsäule aufgesetzt, saugen sich fest, versenken ihre mercedessternförmigen Schneidewerkzeuge in der Haut ihrer Patienten und trinken etwa 20 bis 30 Minuten lang deren Blut, bis sie pappsatt sind und auf ein mehrfaches ihrer ursprünglichen Größe angewachsen wieder abfallen. "Die Blutegel werden direkt auf die Schmerzpunkte gesetzt und regen dort etwa die Durchblutung an", beschreibt Doris Kräutner, die bereits zuvor in einer eigenen Praxis in Rothenburg an der Fulda mit den kleinen Blutsaugern gearbeitet hat und mittlerweile fast schlafwandlerisch sicher mit den Tieren umgeht.

"Wenn sie sich festsaugen wollen, machen sie sich lang - man kann es also leicht vermeiden, selbst von ihnen gebissen zu werden", beschreibt die Tierheilpraktikerin, nach deren Worten die Blutegel ganz schöne Sensibelchen sind. Die Tiere mögen kein Licht, das Wasser in ihrem Behälter muss jeden Tag gewechselt werden. Wenn Doris Kräutner zu schnell nach ihnen greift oder noch Seifenrückstände an der Hand hat, kommen sie nicht in Bissstimmung. "Wir haben herausgefunden, dass es am besten funktioniert, wenn sie am Tag ihres Einsatzes in Evian-Mineralwasser schwimmen", verrät Doris Kräutner. Die Blutegel, die bis zu 30 Jahre alt werden, dürfen übrigens nur ein einziges Mal in ihrem Leben eingesetzt werden. Es dauert zwei Jahre, bis sie das Blut ihrer Opfer - Pardon: Patienten - verdaut haben. Doris Kräutner bezieht die Egel von einer speziellen Blutegelfarm, der sie die Tiere nach Verwendung sogar wieder zurückgeben kann. "Es gibt dort einen Rentnerteich, in dem benutzte Egel ihr Altenteil fristen können", verrät sie.

Dr. Stella Schulte macht keinen Hehl daraus, dass es sie anfangs einige Überwindung gekostet hat, mit den Egeln zu arbeiten, die Doris Kräutner neu in der Naturheilpraxis für Tiere eingeführt hat. "Mir ist gleich am Anfang, als ich allein in der Praxis war, ein Säckchen geplatzt, in dem gerade neue Blutegel angeliefert worden waren. Da hatte ich sie hier überall auf meinen Schreibtisch", schmunzelt die Tierärztin, nach deren Worten in der Gemeinschaftspraxis beide Fachfrauen für eigene Spezialgebiete verantwortlich sind. "Wir überschneiden uns in einigen Bereichen, vor allem aber ergänzen wir uns, so dass wir in meiner seit 2002 bestehenden Praxis gemeinsam neue Behandlungsschwerpunkte setzen(…)
 

Die beiden Tier-Fachfrauen weisen klar darauf hin, dass sie den Tierarzt nicht ersetzen können und wollen. "Es gibt Fälle, in denen homöopathische Mittel nicht mehr anschlagen, weil die Körper der Tiere zu geschwächt sind, um noch Selbstheilungskräfte zu entwickeln", meint Doris Kräutner, für die es außer Frage steht, dass dann alle Register der Schulmedizin bis hin zur Verordnung von Medikamenten gezogen werden müssen.

Medikamente mit Nebenwirkungen sind für sie und ihre Partnerin eigentlich ein rotes Tuch. Nach Meinung von Doris Kräutner und Stella Schulte werde in der Tiermedizin viel zu häufig zu Medikamenten gegriffen. Häufig auch dann, wenn Medikamente eigentlich unnötig seien. "Gegen Zeckenbisse wird z. B. häufig ein Präparat verordnet, dass die Nerven schädigt", sagt Dr. Schulte, "dabei könnten vorher pflanzliche Mittel ausprobiert werden." Auch schlügen Medikamente wie Wurmkuren immer häufiger gar nicht mehr oder nicht mehr ausreichend an, weil sie viel zu häufig verabreicht würden. "Wir empfehlen nach Wurmkuren eine spezielle Darmaktivierungsdiät und eine Ausleitung mit Homöopathie. Nach einer positven Kotprobe kann man aber auch mit Homöopathie, Propolis und Petersilienkur erfolgreich entwurmen", rät Dr. Schulte, für die reibungslose Darmfunktionen das A und O für die Tiergesundheit sind. "Wenn man etwa mit Hunden eine Darmsanierung macht, sieht man nach etwa zwei Wochen ganz deutlich, dass sie viel vitaler sind, daher ist die bioenergetische Ernährungsberatung bei uns die Grundlage jeder Behandlung."

Gute Erfolge erzielen die Tierfachfrauen, wie sie berichten, auch mit der Phytotherapie - also der Pflanzenheilkunde. "Thymian wirkt zum Beispiel ganz hervorragend gegen Husten bei Pferden", weiß Doris Kräutner. "Wir dosieren die Pflanze je nach Gewicht des Tieres und machen einen Aufguss daraus, der über das Futter gegeben wird." Im Grunde, meint sie, sei das nichts anderes, als dem Pferd ein Medikament zu verabreichen, da in dem Thymian viele Stoffe enthalten seien, die gut gegen Husten wirkten - nur dass der Pferdekörper den Thymian viel besser verarbeiten könne als eine chemische Substanz.

Doris Kräutner und Stella Schulte gehen offen mit der Frage nach Scharlatanerie in der Naturheilkunde um. "Der Begriff ist nicht geschützt, jeder kann sich so nennen und mit der Behandlung von Tieren beginnen. Natürlich werden dabei auch Schindluder getrieben", sagt Dr. Stelle Schulte, nach deren Meinung es deswegen ein wichtiges Qualitätsmerkmal ihrer Praxis sei, dass sie Naturheilverfahren und herkömmliche Veterinärmedizin vereine. "Es dürfte bundesweit einzigartig sein, dass ausgebildete Tiermediziner als reine Tierheilpraktiker arbeiten."

Die Gesundheit der Tiere hängt nach Meinung von Doris Kräutner und Dr. Stella Schulte ganz unmittelbar mit ihrer Ernährung zusammen. "Viele Tierbesitzer achten nicht darauf, welche Zusatzstoffe im Futter enthalten sind", so Doris Kräutner. Vor allem die Leckerchen, fügt Dr. Schulte hinzu, seien häufig alles andere als lecker, weil darin Zucker und andere schädliche Geschmacksverstärker enthalten seien. "Für Hunde ist getrockneter Pansen zwischendurch immer eine gute Sache", empfiehlt die Tierärztin. Bei den Bellos sei es vor allem wichtig, auf die richtige Fütterungszeit zu achten. "Hunde sollten nur einmal am Tag und zwar morgens zwischen 6 und 8 Uhr etwas bekommen, keinesfalls aber nach 17.00 Uhr", verdeutlicht Dr. Schulte. Hunde seien Beutetiere, begründet sie, die nur einmal am Tag fressen müssten. (…)

© für Abbildungen: Eigenfotos / PR 

  

Quelle: NordLive Magazin Oktober 2010

 

NordLive November 2010

 Osnabrücker Sonntagsblatt 31.10.2010

 

  

 

 

 

  

 

 

 

   

  

 

 

 


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